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Degenerative Myellopathie  (DM)

Bei der degenerativen Myelopatie (DM) kommt es zum langsam fortschreitenden Absterben der langen Rückenmarksnerven. Dadurch entwickeln sich Symptome wie reduzierte Reizwahrnehmung, Bewegungsschwäche, Verlust der Feinmotorik und schließlich komplette Lähmung von Hinter und Vorderhand.
Vor einiger Zeit wurde ein Risikofaktor für die Entwicklung einer DM entdeckt, eine Mutation im Superoxid-Dismustase 1- Gen ( SOD1-Gen). SOD ist ein wichtiger Radikalfänger in Zellen und verhindert, das freien Radikalfänger in Zellen und verhindert, dass freie Radikale der Erbsubstanz und die Zellintegrität erheblich schädigen. Fällt diese durch die Mutation aus, werden die Zellen vermehrt geschädigt . Die Mutation wird autosomal-rezessiv vererbt.

Symptome 

  • Erste Anzeichen sind eine reduzierte Reizwahrnehmung und Bewegungsschwäche
  • Verlust der Feinmotorik (oft auch einseitig) äußert sich durch falsches Auffußen oder Stolpern
  • Störungen der Reflexe
  • Zunächst ist vermehrt die Hinterhand betroffen (bis zur vollständigen Lähmung), bei Fortschreiten der Erkrankung sind auch die vorderen Gliedmaßen betroffen
  • Die Atemmuskulatur, die Rachen und Schlundmuskulatur wird beeinträchtigt, sodass Atem- und Schluckbeschwerden eintreten.
  • Allgemeine Bewegungslosigkeit im Endstadium kann innerhalb eines Jahres eintreten
Allgemeine Information

 

 

  • Bei der degenerativen Myelopathie (DM) kommt es zum langsam fortschreitenden Absterben der langen Rückenmarksbahnen.
  • Die langen Rückenmarksnerven verbinden das Gehirn mit der Peripherie und leiten die Signale für Empfinden (Sensorik) und Bewegung.
  • Das Absterben der Nerven bewirkt eine Störung der Sensorik und Bewegung.
  • In der Regel treten die Symptome beim älteren Hund auf (5-14 Jahre).
  • Der Untergang der Nervenzellen verursacht keine Schmerzen.
Risikofaktor

 


Vor einiger Zeit wurde ein Risikofaktor für die Entwicklung einer DM entdeckt, eine Mutation im Superoxid-Dismutase1-Gen (SOD1-Gen).

 

  • SOD ist ein wichtiger Radikalfänger in Zellen und verhindert, dass freie Radikale die Erbsubstanz und die Zellintegrität erheblich schädigen.
  • Der Abfang dieser schädigenden Moleküle ist für Nervenzellen besonders wichtig, da sie sich nicht mehr teilen, wodurch bei anderen Zelltypen geschädigte Zellen ersetzt werden könnten.
  • Ist das SOD1-Gen mutiert, fällt die SOD aus und Nervenzellen werden vermehrt beschädigt.
  • Es wurde der Vergleich zur humanen Amyotrophen Lateralskelrose gezogen, die ebefalls auf einen solchen SOD1-Defekt zurückzuführen ist.

 

Differentialdiagnose 

Hinweisend ist die Krankengeschichte mit langsam fortschreitendem Verlauf sowie Abwesenheit von Schmerzen. Die sichere Diagnose kann nur nach dem Tod durch die patho-histologische Untersuchung von Rückenmarkschnitten gestellt werden.
Differentialdiagnostisch werden andere Ursachen für Rückenmarksfunktionsstörungen ausgeschlossen. Dazu gehören:

 

  • vorgefallene Bandscheiben oder
  • knöcherne Vorwölbungen im Rückenmarkskanal oder an der Wirbelsäule
  • Entzündungen
  • Missbildungen des Rückenmark
Problematisch ist, wenn eine Kompression der Nervenabgänge des Rückenmarkes (Cauda equina Kompressions-Syndrom) und/oder eine Hüftgelenksdysplasie vorliegt. Eine DM ist dann nicht mehr erkennbar.
Der Gentest zur SOD1-Mutation ist keine differentialdiagnostische Methode.
Eine Mutation im Gen SOD1 wird als Risikofaktor für die Erkrankung beschrieben (Awano et al. 2009).
Deren Verteilung bei den einzelnen Hunderassen wurde 2014 von Zeng et al. vorgestellt.
Über alle Rassen hinweg betrug die mittlere Häufigkeit der Risikomutation 37,5%.

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Das Risiko an DM zu erkranken ist erhöht, wenn beide Kopien des Gens (dm/dm) von der Mutation betroffen sind. Hunde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/dm) sind klinsch gesunde Trägertiere.
Risiko
Nach dem gegenwärtigen Stand haben Hunde, die reinerbig für die Mutation sind, ein statistisches Risiko von 1 zu 135 an einer DM zu erkranken; Tiere, die frei von der Mutation sind, oder diese mischerbig tragen, haben ein Risiko von 1 zu 6172.
Genotyp
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für DM und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/dm = ein Träger
Der Hund ist klinisch gesund. Die auslösende SOD1-Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.
dm/dm = betroffen
Der Hund hat ein erhöhtes Risiko an DM zu erkranken. Die SOD1-Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weiter gegeben.

Empfehlungen für die Zucht

 


 

  • Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/dm x N/N). Bevor die Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
  • Bei der Zucht mit zwei Trägern (N/dm x N/dm) besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25% für jeden Welpen, zwei Kopien der Mutation (dm/dm) zu erben und somit ein erhöhtes Risiko, DM zu entwickeln. Dies sollte bei der Planung der Zucht berücksichtigt werden.